Was ist das?
Sicherlich haben Sie schon einmal von dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ gehört. Damit ist gemeint, dass die Versorgung älterer oder pflegebedürftiger Menschen möglichst dort erfolgen soll, wo sie wohnen, in ihrem vertrauten Umfeld, in ihrer Nachbarschaft, in ihrem Quartier.
Es ist die Aufgabe der altengerechten Quartiersentwicklung, in Remscheid Strukturen aufzubauen, die es den Menschen in allen Wohnquartieren ermöglichen, so lange sie das möchten in ihrer gewohnten Umgebung zu verbleiben.
Was ist ein Quartier?
Das Kuratorium Deutsche Altenhilfe (KDA) definiert ein Wohnquartier mit einem Ausdehnungsraum von ca. 3.000 – 5.000 Einwohnern und einer Einzugsgröße von 500 – 1.000 m (abhängig von den topographischen Gegebenheiten).
Ein Quartier ist aber mehr als nur eine räumliche oder Verwaltungseinheit. Ein Quartier ist immer auch etwas, in dem die Einwohnerinnen und Einwohner eine emotionale Bindung zueinander und zu dem Ort haben. Auch hängen diese „gefühlten“ Quartiere von verschiedenen Faktoren wie dem Lebensalter oder dem Bewegungsradius ab. So kann eine Person im Laufe ihres Lebens verschiedene persönliche Quartiere oder Quartiersgrößen haben, obwohl sie an der stets gleichen Stelle wohnte.
Wie funktioniert altengerechte Quartiersentwicklung?
Um in den Prozess der Quartiersentwicklung möglichst viele Gremien und Akteure einzubinden und ihn so auf eine breite Basis zu stellen, wurden drei Strukturelemente entwickelt, die den Gesamtprozess steuern und begleiten.
Koordinatoren, Lenkungsgruppe und Quartierskonferenzen stellen die altengerechte Quartierentwicklung auf eine breite gesellschaftliche Basis.
Kann ich mich beteiligen?
Wir freuen uns über die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an dem Prozess der altengerechten Quartiersentwicklung.
Sie sind die Experten in ihrem Wohnquartier.
Wenn Sie sich einbringen wollen, nehmen Sie doch bitte Kontakt mit uns auf.
Wo kann ich mich genauer informieren?
Wie altengerechte Quartiersentwicklung in Remscheid erfolgt, welche Daten erhoben werden und wie die Ergebnisse gewertet werden, erfahren sie hier:
Warum ist die altengerechte Quartiersentwicklung notwendig?
Aus verschiedenen Bundes- und Landesgesetzen ergibt sich eine gesetzliche Verpflichtung für die altengerechte Quartiersentwicklung.
Auf Bundesebene ist das SGB XI - Soziale Pflegeversicherung mit dem darin verankerten Grundsatz „ambulant vor stationär“ maßgeblich.
Für das Land Nordrhein-Westfalen ist das Alten- und Pflegegesetz (APG NRW), aus dem sich der Landesförderplan „Alter und Pflege“ ableitet, maßgeblich. In § 1 APG ist die Sicherstellung einer leistungsfähigen und nachhaltigen Unterstützungsstruktur für ältere und pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen als Ziel des Gesetzes festgeschrieben.
Was gibt es Neues?
Aktuelle Newsletter
Remscheider Tag der Pflege 2021
Am 29. September 2021 fand im Alleecenter Remscheid der Remscheider Tag der Pflege statt.
Ergänzend zu der Präsenzveranstaltung gibt es für einen Zeitraum von einem Jahr einen virtuellen Rundgang.
Den virtuellen Rundgang finden Sie unter:
https://quartier360.de/rs/Tag-der-Pflege/ (Öffnet in einem neuen Tab)
Guter Lebensabend NRW
Die Stadt Remscheid nimmt in den Jahren 2021-2022 am Modellprojekt, des Landes NRW, „Guter Lebensabend NRW" – Kultursensible Altenhilfe und Altenpflege für Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte“ teil.
Ziel des Projektes ist es, Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte die Möglichkeiten des Hilfesystems in Deutschland für diesen Lebensabschnitt aufzuzeigen und die Zugänge zum Hilfesystem zu vereinfachen. Dazu fördert das Land NRW die Einrichtung von 1,5 Stellen für Seniorenberaterinnen / Seniorenberatern. Gemäß den Förderrichtlinien wurde eine Vollzeitstelle bei der Stadt Remscheid, FD Soziales und Wohnen und eine halbe Stelle beim Caritasverband Remscheid eingerichtet. Die Stelle bei der Stadt Remscheid ist im Bereich der altengerechten Quartiersentwicklung angesiedelt, da das Ziel des Projektes sich mit den Zielen der altengerechten Quartiersentwicklung in weiten Teilen deckt.
Was gibt es Neues ?
Der Vielfaltsgedanke und die Stärkung von Diversitätskompetenzen sind uns ein besonderes Anliegen. Daher sind wir mit der Streuung von Informationen, Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren mit und ohne Migrationshintergrund, sowie der Sensibilisierung von relevanten Akteuren beschäftigt. Gerne möchten wir Sie an unseren Themen und dem aktuellen Stand des Projektes teilhaben lassen. Unser Newsletter gibt Ihnen kleine Einblicke in unsere Arbeit.
Ratgeber Pflege
Die ersten Exemplare des „Ratgeber Pflege“ sind in deutscher Sprache erschienen. Die Broschüre informiert kurz und ausführlich über die wichtigsten Themen rund um die Pflege und die Antragsstellung von Pflegegraden. Oftmals findet das Thema Pflege im Alltag kaum Beachtung, bis die Pflege eines Angehörigen übernommen werden muss oder man selber pflegebedürftig wird. Mit dieser neuen Herausforderung tauchen meist auch viele Fragen auf. Diese ersten Fragen sollen mit Hilfe des Ratgebers beantwortet werden und der Zielgruppe wegweisend zur Seite stehen.