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Stadt Remscheid

Sicherstellung der kinderärztlichen Versorgung in Remscheid

Wiedereröffnung der Kinderarztpraxis in der Peterstraße 20 „Kinder- und Jugendpraxis Remscheid“ in Kooperation des Sana-Klinikums Remscheid mit der Stadt Remscheid

Im vergangenen Jahr drohte in der kinderärztlichen Versorgung in Remscheid ein Versorgungsengpass: zwei Kinderarztpraxen mit vier Arztsitzen kündigten die Schließung zum 31. Dezember 2020 an und es konnten keine Nachfolgerinnen oder Nachfolger für diese Praxen gefunden werden. Zahlreiche Eltern wendeten sich sorgenvoll an die politischen Parteien und die Stadtverwaltung, da sie befürchteten, keine ortsnahe kinderärztliche Behandlung mehr zu erhalten.

Um den Versorgungsengpass für die kinder- und jugendärztliche Versorgung abzuwenden, wurde die Stadtverwaltung auf Betreiben der Parteien im Rat der Stadt Remscheid um eine Strategie und ein Umsetzungskonzept zur Sicherstellung der Versorgung gebeten. In zahlreichen Gesprächen zwischen Stadtvertretern und Akteuren im Gesundheitswesen konnten adäquate Lösungen gefunden und jetzt umgesetzt werden.

Die Wiedereröffnung der ehemaligen Kinderarztpraxis Herr Dr. Albrecht/Frau Arnold, die zum Ende des vergangenen Jahres geschlossen wurde, erfolgt zum 1. Februar 2021. Hier kooperieren die Stadt Remscheid und das Sana-Klinikum Remscheid, das sich mit seinem Sana MVZ bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein erfolgreich um die beiden freien Arztsitze beworben hat.

Ab Montag, dem 1. Februar 2021, 9 Uhr, wird die Kinderarztpraxis in der Peterstraße 20 in Alt-Remscheid wieder für die zirka 2000 Kinder und Jugendliche und ihre Eltern zur Verfügung stehen. Die Praxis wird geführt durch das Sana MVZ mit ihren angestellten Kinderärzten Frau Arnold und Frau Lüdenbach. Die Kinder werden auch unter den medizinischen Fachangestellten, die jetzt bei der Stadt Remscheid angestellt sind, viele Gesichter wiedererkennen.

Von Seiten des Gesundheitsamtes wird Frau Dr. Pfitzner aus dem kinderärztlichen Dienst der Stadt Remscheid die Praxis begleiten. Die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, die in Remscheid bereits in der Kinderarztpraxis von Dr. Ibach praktiziert hat, ist im örtlichen Gesundheitsamt unter anderen für die Schuleingangsuntersuchungen verantwortlich.

Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz: „Eine kinder- und familienfreundliche Stadt Remscheid kann sich keine mangelnde ärztliche Betreuung seiner Kinder in der Stadt leisten. Für uns war es deshalb eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns auch dieser Verantwortung gestellt haben. Die Kinderarztversorgung ist Standortfaktor für die Großstadt Remscheid.“

Stadtdirektor Sven Wiertz: „Betrieb und Verantwortung für Kinderarztpraxen zählen grundsätzlich nicht zu den originären Aufgaben einer Kommune, obwohl die Stadt Neuenrade im Sauerland bereits ein kommunales kinderärztliches MVZ betreibt. Daseins- und Gesundheitsfürsorge für die Bürgerinnen und Bürger und hier das Eintreten für die Belange von Kindern und ihren Eltern bringen uns in die Verantwortung, wenn der ambulante Markt versagt und die üblichen Wege nicht zum unabdingbaren Ziel führen.“

Gesundheits- und Jugenddezernent Thomas Neuhaus: „Ich bin dem Netzwerk aus Politik, Ärzteschaft und Verwaltung und insbesondere dem Sana-Klinikum Remscheid außerordentlich dankbar, dass wir mit der gemeinsamen Aktion zur Erhaltung der Behandlungskapazitäten für Kinder und Jugendliche in einem so knappen Zeitraum erfolgreich sein konnten. Das Sana-Klinikum Remscheid betreibt die Praxis in der Peterstraße 20 mit seinem MVZ in einem Kooperationsmodell mit der Stadt und wir haben den Anspruch, dass hier dauerhaft die besten medizinischen Angebote für unsere Kinder in Remscheid angeboten werden.“

Svenja Ehlers, Geschäftsführerin Sana-Klinikum Remscheid: „Ich freue mich sehr, dass wir für die ambulante Versorgung der Kinder in der Stadt nun eine gute Übergangslösung gefunden haben. In diesem Sinne war es für uns eine Selbstverständlichkeit, die Stadt Remscheid in einer Kooperation für die nächsten Monate zu unterstützen und einen nahtlosen Übergang in eine spätere städtische MVZ-Struktur zu gewährleisten.“ 

Zur Historie:

Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatten sich Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, Kämmerer Sven Wiertz und Gesundheitsdezernent Thomas Neuhaus in mehreren Terminen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Remscheid, niedergelassenen Kinderärzten, dem Sana-Klinikum Remscheid und der Diakonie Bethanien sowie einer Arbeitsgruppe der Vertreterinnen und Vertretern der Gruppen und Fraktionen im Rat der Stadt Remscheid beraten. Dabei war deutlich geworden, dass ohne ein Engagement in diesem nicht originär zu den Aufgaben einer Stadtverwaltung gehörenden Aufgabenfeld die ärztliche Versorgung von 3.000 Kindern und Jugendlichen ab Januar 2021 nicht durch die Stadt Remscheid erfolgen wird: Es gab keine niederlassungsbereiten Interessenten und die verbleibenden Kindermediziner machten deutlich, dass ihnen eine Versorgung von zusätzlichen Patientinnen und Patienten dauerhaft nicht möglich ist. Bereits zu diesem Zeitpunkt mussten Patientinnen und Patienten in umliegende Städte verwiesen werden. 

Daher wurde das Gesundheitsdezernat der Stadt Remscheid um eine Konzeption zur Abwendung des Versorgungsengpasses gebeten. Beigeordneter Thomas Neuhaus und eine verwaltungsinterne Expertengruppe erarbeiteten unter Mitarbeit des Sana-Klinikums Remscheid und der Diakonie Bethanien unter Hochdruck eine Lösung, die den Betrieb beider Praxen mit vier Kinderarztsitzen im Übergang und für die Dauer garantieren:

Da die Stadt Remscheid aktuell selbst nicht die Expertise und die rechtliche Möglichkeit zur Übernahme von Arztpraxen verfügt, wurde ein Kooperationsmodell zur Weiterführung der Kinderarztpraxen in Lüttringhausen und in Alt-Remscheid mit der Diakonie-Bethanien und dem Sana-Klinikum Remscheid entwickelt. Mit dem Ratsbeschluss vom 10. Dezember 2020 wurde die Stadt Remscheid in die Lage versetzt, die Weiterführung im Kooperationsmodell zunächst bis zur Mitte des Jahres 2021 weiterzuführen und in der Zwischenzeit – mit externer Unterstützung zur Erarbeitung einer Dauerlösung und einer entsprechenden Rechtsform für die Trägerschaft der Stadt Remscheid – die weiteren Schritte zur langfristigen Sicherstellung der kinder-und jugendärztlichen Versorgung zu beschreiten.

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